Corporate Blogs — Praxistipps für Strategie, Inhalt und Ziele
Eine Rezension
Meike Leopold hält mit der Wahrheit nicht hinterm Berg. „Kein Mensch wartet darauf, ob Sie etwas zu sage haben und wann Sie es tun“, schreibt sie in ihrem Buch »Corporate Blogs«.
Trotzdem gibt es aus ihrer Sicht gute Gründe, die dafür sprechen, ein solches einzurichten. Einer ist, dass die Bedeutung der klassischen Medien als Türhüter der Information zusehends schwindet. Ein weiterer: „In Zeiten der Forderungen nach radikaler Transparenz und der Dauerkonversation auf Blogs, Twitter und Facebook ist die Marke keine Botschaft mehr, sondern ein Dialog.“ Und der Umgang mit eben diesem erlernt sich beim Bloggen nun mal besonders gut.
Auf Ihrem Blog haben Sie das Hausrecht
Was noch dafür spricht? „Ihre gute Stube wird nicht von Betreibern fremder Plattformen wie Facebook, Google+ oder Twitter eingerichtet und fremdgesteuert. Auf Ihrem Corporate Blog sind Sie der Gastgeber, haben Sie das Hausrecht und sonst niemand“, so Leopold.
Ohne die Zustimmung der Chefetage sollten Sie allerdings nicht loslegen, denn: „Eine breit angelegte interne Akzeptanz ist die wichtigste Voraussetzung und das Fundament für den Aufbau eines erfolgreichen Corporate Blogs.“
Ist die gegeben, geht es ans Eingemachte. Worauf Sie dabei achten sollten erklärt die Autorin ausführlich in den Abschnitten „Schritt für Schritt zum Corporate Blog“ und „Aufgaben der Blog-Redaktion“.
Bringen Sie einen langen Atem mit
Sie sollten dabei jedenfalls langfristig denken und von Anfang an genügend Ressourcen einplanen. „Reputation und die damit verbundene Leserschaft muss man sich erarbeiten. Anders als eine klassische Website lebt ein Blog von regelmäßigen Updates – als Richtwert gelten drei Beiträge pro Woche. Nichts ist peinlicher als ein Corporate Blog, dessen jüngster Eintrag mehrere Monate alt ist. Rechnen Sie damit, dass der Betrieb eines Blogs mindestens einen vollen Arbeitstag pro Woche erfordert.“
Content is king
Nicht müde wird Leopold darauf hinzuweisen, langweiliges Eigenmarketing tunlichst zu unterlassen. „Nur wer laufend authentische, nutzwertige und weboptimierte Informationen auf seiner Seite anbietet, hat im Wettlauf um die Aufmerksamkeit der Internetnutzer eine Chance“, weiß die Blog-Spezialistin.
In weiteren Kapiteln des Buches erörtert Leopold unter anderem die Themen Monitoring und Kommentar-Management ebenso wie Kooperationsformen mit Bloggern, das richtige Verhalten bei einem Shitstorm, und sie geht auch auf das Thema Suchmaschinenoptimierung ein. In Bezug auf letzteres warnt sie ausdrücklich vor Tricksereien bei Links und unterstreicht einmal mehr die Bedeutung des Inhalts der Blog-Posts: „Was will Google? Und was belohnt die Suchmaschine? Hochwertigen und relevanten Inhalt“, hält sie fest.
Im Schlusswort fasst sie die aus Ihrer Sicht wichtigsten Faktoren für ein erfolgreiches Corporate Blog schließlich noch einmal zusammen.
Fazit
Eine kompakte, praxisnahe Einführung in das Thema Corporate Blogs mit zahlreichen Beispielen und Checklisten für den unmittelbaren Einsatz in der Praxis.
Leopold, Meike: Corporate Blogs — Praxistipps für Strategie, Inhalt und Ziele
O’Reilly, 2013, ISBN 978-95561-484-3